Diese 15 Street Art Künstler:innen solltest du auf dem Schirm haben.

Streetart Künstler Blek le Rat
Streetart Künstler Blek le Rat

Unsere Top 15 der Street Art Künstler und Künstlerinnen.

Manche Ideen sind zu groß für Kunstgalerien. Street Art steht heute nicht mehr nur für Rebellion. Sie ist Kultur, Kommentar und Kommunikation. Wer verstehen will, warum diese Kunstform heute relevanter denn je ist, muss die kennen, die sie formen.

Von Banksy bis Mona Caron – hier kommen die 15 Street Art Künstler:innen, die man kennen sollte. Alphabetisch sortiert, aber jeder mit einer eigenen, unverwechselbaren Handschrift.

Jedes Mal, wenn ich etwas male, hoffe ich, dass es jemandem die Augen öffnet.

Banksy

Banksy, der ewige Schattenkünstler aus Bristol, hat das geschafft, wovon viele träumen: seine Anonymität zu bewahren, während die ganze Welt ihn kennt. Seine Stencils sind Mini-Revolutionen, gesprüht mit Sarkasmus und Sozialkritik.

Banksy hat Street Art aus den Unterführungen in die Schlagzeilen gebracht. Er verbindet Humor mit Schmerz, Zärtlichkeit mit Wut und schafft Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Kaum jemand hat den öffentlichen Raum so nachhaltig verändert wie er.

Übrigens: In unseren Geheimtipps für deinen Hamburg-Trip verraten wir dir, wo du den berühmten Bomb Hugger von Banksy finden kannst.

Banksy Flower Thrower Streetart

Banksy Quick-Check

  • Herkunft: Bristol, Großbritannien
  • Stil: Stencil-Art, politische Satire, anonyme Aktionskunst
  • Bekannte Werke: Girl with Balloon, There Is Always Hope, The Flower Thrower
  • Besonderheit: Identität bis heute unbekannt; verbindet Kunst mit Gesellschaftskritik

Basquiat

Bevor Street Art cool wurde, war Jean-Michel Basquiat schon Legende. In den 1980ern schrieb er als „SAMO“ rätselhafte Botschaften auf New Yorker Wände – ein junger Schwarzer Künstler zwischen Wut, Jazz und Philosophie. Seine Malerei war roh, brillant, schmerzhaft ehrlich.

Basquiat war nie nur Maler, er war Chronist einer Generation. Seine Kunst mischt Symbole, Sprache und Emotionen zu einem visuellen Rhythmus, der bis heute Künstler:innen weltweit inspiriert.

Basquiat Quick-Check

  • Herkunft: New York City, USA
  • Stil: Neo-Expressionismus, Graffiti, Text-Bild-Collagen
  • Bekannte Werke: Untitled (1981), Boy and Dog in a Johnnypump, Hollywood Africans
  • Besonderheit: Arbeitete zunächst unter dem Tag „SAMO“; Symbolfigur für afroamerikanische Kunst und urbane Poesie

Blek le Rat

Ohne Blek le Rat gäbe es Banksy vielleicht nicht. Der Franzose war der Erste, der in den 1980ern systematisch mit Schablonen arbeitete. Seine Ratten, Soldaten und politischen Statements fluteten Paris – und bald auch die Welt.

In Deutschland findet man seinen Einfluss überall: in den klaren, präzisen Stencils an Leipziger Brücken oder Berliner Hinterhöfen. Seine Kunst ist leise, fast mathematisch, aber voller Substanz. 

Blek le Rat Streetart

Blek le Rat Quick-Check

  • Herkunft: Paris, Frankreich
  • Stil: Stencil-Kunst, urbane Ikonographie
  • Bekannte Werke: Rattenmotive, politische Portraits
  • Besonderheit: Pionier der Schablonentechnik; Inspiration für Banksy uvm.

Fafi

Zwischen Rosa, Chaos und Charme bewegt sich die Französin Fafi. Ihre „Fafinettes“ – freche, wilde, manchmal verletzliche Frauenfiguren – tanzen über Mauern, Werbeplakate und Galeriewände.

Fafi hat eine eigene visuelle Sprache geschaffen, die zwischen Mode, Pop und Feminismus changiert. Ihre Figuren erzählen von Selbstbestimmung, Lust und Verletzlichkeit – mit einem Augenzwinkern.

Fafi Streetart

Fafi Quick-Check

  • Herkunft: Toulouse, Frankreich
  • Stil: Comic-inspirierte Street Art, feministische Pop-Ästhetik
  • Bekannte Werke: Fafinettes-Serie
  • Besonderheit: Eine der ersten, die weibliche Figuren im öffentlichen Raum etablierten

Herakut

Wer einmal ein Werk von Herakut gesehen hat, vergisst es nicht. Das Duo aus Jasmin Siddiqui (Hera) und Falk Lehmann (Akut) malt keine Fassaden, sondern erzählt Geschichten auf ihnen. Ihre Figuren wirken melancholisch und gleichzeitig stark, umgeben von Zitaten, die Eindruck hinterlassen.

Herakut schaffen emotionale Narrative, die über Kontinente hinweg verständlich sind. Ihre Kunst ist poetisch, verletzlich und mutig – eine Einladung, hinter die Oberfläche von Menschen und Mauern zu blicken.

Herakut Quick-Check

  • Herkunft: Frankfurt am Main, Deutschland
  • Stil: Mischtechnik aus Malerei, Typografie und Street Art
  • Bekannte Werke: The Giant Storybook Project, internationale Fassadenmurals
  • Besonderheit: Emotional narrative Wandbilder mit literarischem Einschlag

Invader

Wenn man durch eine Metropole läuft und plötzlich ein kleines Space Invaders Mosaik entdeckt, war das sehr wahrscheinlich Invader. Der Franzose arbeitet seit Jahrzehnten an seiner globalen „Invasion“: tausende Mini-Mosaike von L.A. bis Tokio.

Invader kombiniert Nostalgie und Technologie. Seine Arbeiten machen Städte zu Spielfeldern und Passant:innen zu Entdecker:innen. Kunst wird bei ihm zum urbanen Spiel – humorvoll, klug und subversiv.

Invader Streetart

Invader Quick-Check

  • Herkunft: Paris, Frankreich
  • Stil: Mosaikkunst, 8-Bit-Ästhetik
  • Bekannte Werke: Space Invaders-Serie (weltweite Installationen)
  • Besonderheit: Kartiert seine Werke in einer eigenen App („FlashInvaders“)

Jenny Holzer

Manchmal genügt ein Satz: „Protect me from what I want.“ Diese Worte von Jenny Holzer haben mehr bewegt als viele Bilder. Die US-Künstlerin nutzt Text als Waffe: auf LED-Tafeln, Gebäudewänden, Steinen.

Holzer zeigt mit ihren Projektionen, dass Street Art auch still, klug und konzeptuell sein kann. Kein Sprühnebel, keine Farbe, nur Sprache. Aber die trifft bei ihr direkt.

Jenny Holzer Quick-Check

  • Herkunft: Gallipolis, Ohio, USA
  • Stil: Konzeptkunst, Textprojektionen
  • Bekannte Werke: Truisms, Protect Me from What I Want
  • Besonderheit: Nutzt Sprache als künstlerisches Medium im öffentlichen Raum

KAWS

Brian Donnelly alias KAWS ist die Brücke zwischen Street Art, Mode und Millionensammlungen. Seine überlebensgroßen Figuren, halb Mickey Mouse, halb Melancholie, bevölkern Museen, Parks und Social-Media-Feeds.

KAWS verwandelt Nostalgie in Luxusobjekte. Seine Kunst lebt im Spannungsfeld zwischen Popkultur und Kapitalismus – zugänglich, ironisch, ikonisch.

KAWS Statue Streetart

KAWS Quick-Check

  • Herkunft: Jersey City, USA
  • Stil: Pop-Art, Figurenskulpturen, Streetwear Kooperationen
  • Bekannte Werke: Companion, BFF, Passing Through
  • Besonderheit: Brücke zwischen Street Art, Kommerz und Design

Keith Haring

Keith Haring war der Beat der 80er. Seine tanzenden Figuren, seine grellen Farben, seine Energie – pure Bewegung. Haring malte in New Yorker U-Bahnen und auf Wänden, bevor er in Galerien gefeiert wurde.

Seine Kunst war nie elitär. Haring glaubte an die Straße als Ort der Begegnung. Kunst als Tanz, Kommunikation und Aktivismus. Seine Linien erzählten Geschichten, bevor Worte es konnten.

Keith Haring Street Art

Keith Haring Quick-Check

  • Herkunft: Reading, Pennsylvania, USA
  • Stil: Liniengrafik, soziale Symbolik
  • Bekannte Werke: Radiant Baby, Crack Is Wack, Safe Sex, Untitled (1982)
  • Besonderheit: Aktivist für AIDS-Aufklärung; Kunst als universelle Sprache

Miss Van

Miss Van war eine der ersten Frauen, die Streetart nicht als Ausnahme, sondern als Selbstverständlichkeit betrieb. Ihre Figuren sind sinnlich, geheimnisvoll, selbstbewusst. Sie zeigen, dass Stärke und Zartheit sich nicht ausschließen.

Ihre Werke sind moderne Mythen über Weiblichkeit, Macht und Verletzlichkeit. Miss Van verbindet Anmut mit Trotz – eine Ästhetik, die sich leise, aber nachhaltig einprägt und hat der Straße beigebracht, dass Weiblichkeit ein Statement ist.

Miss Van Quick-Check

  • Herkunft: Toulouse, Frankreich
  • Stil: Figurative Streetart, feministische Symbolik
  • Bekannte Werke: Poupées-Serie, Oh Lord IV, Fancy Muse
  • Besonderheit: Eine der ersten Frauen in der internationalen Graffiti-Szene

Mona Caron

Wo Beton war, blühen Blumen. Mona Caron malt riesige Pflanzen an Fassaden – keine Dekoration, sondern Metaphern. Ihre Werke wachsen über graue Flächen und erzählen Geschichten von Widerstand, Wandel und Hoffnung.

Caron nutzt Natur als Symbol für soziale Prozesse. Ihre Pflanzen stehen für Gemeinschaft, Wachstum und das Recht auf Schönheit. Selbst dort, wo sie niemand erwartet.

Mona Caron Quick-Check

  • Herkunft: Tessin, Schweiz / San Francisco, USA
  • Stil: Großformatige botanische Murals
  • Bekannte Werke: Weeds-Serie, Urban Bloom
  • Besonderheit: Verbindet Ökologie, Aktivismus und Kunst

Roa

Der Belgier Roa malt Tiere. Riesig, in Schwarz-Weiß, anatomisch genau. Seine Wandbilder zeigen Ratten, Vögel, Hasen. Lebewesen, die in Städten übersehen werden.

Roa zwingt uns, hinzusehen. Seine Tiere sind keine Dekoration, sondern stille Kommentare über Leben, Tod und das Verhältnis von Mensch und Umwelt.

Roa Quick-Check

  • Herkunft: Gent, Belgien
  • Stil: Tiermotive, realistisch und anatomisch präzise
  • Bekannte Werke: Sleeping Rabbit, Bird Skeletons
  • Besonderheit: Thematisiert das Verhältnis zwischen Stadt und Natur

Shepard Fairey

Das „OBEY“-Gesicht. Das „HOPE“-Poster. Shepard Fairey hat gezeigt, wie mächtig Grafik sein kann. Seine Ästhetik: stark, plakativ, politisch. Seine Haltung: Kunst ist Aktivismus.

Fairey nutzt Design als Werkzeug des Widerstands. Seine Werke funktionieren auf Plakatwänden ebenso wie in Museen und sind eine Balance aus Punk, Propaganda und Pop.

Shepard Fairey Damaged Street Art

Shepard Fairey Quick-Check

  • Herkunft: Charleston, South Carolina, USA
  • Stil: Politische Grafik, Siebdruck, Plakatkunst
  • Bekannte Werke: OBEY Giant, HOPE (Obama Poster)
  • Besonderheit: Verbindung von Kunst und Aktivismus; Gründer der OBEY-Kampagne

Swoon

Swoon (Caledonia Curry) schneidet, klebt, erzählt. Ihre lebensgroßen Papierfiguren wirken zart, doch sie tragen ganze Biografien in sich – von Armut, Migration, Menschlichkeit.

Sie kombiniert Handwerk mit Mitgefühl. Ihre Installationen sind soziale Skulpturen, die Nähe schaffen und Geschichten sichtbar machen, die sonst übersehen werden.

Swoon Quick-Check

  • Herkunft: New London, Connecticut, USA
  • Stil: Papier-Cutouts, soziale Installationen
  • Bekannte Werke: Konbit Shelter Project, Swimming Cities
  • Besonderheit: Pionierin handgeschnittener Paste-ups mit sozialem Fokus

Vhils

Wenn man eine Wand sieht, in die ein Gesicht gemeißelt ist, war vermutlich Vhils am Werk. Der Portugiese schafft Kunst, indem er abträgt statt aufträgt – Putz, Farbe, Staub.

Vhils arbeitet mit der Stadt wie mit einem Archiv. Seine Porträts legen Schichten von Geschichte frei und verwandeln Verfall in Erinnerung

Vhils Portugal Street Art

Vhils Quick-Check

  • Herkunft: Lissabon, Portugal
  • Stil: Reliefkunst, Wandgravuren
  • Bekannte Werke: Scratching the Surface
  • Besonderheit: Arbeitet subtraktiv – meißelt Porträts direkt in Wände

FAQ: Gut zu wissen.

Was versteht man unter Street Art?

Street Art bezeichnet Kunstwerke im öffentlichen Raum – etwa auf Wänden, Brücken, Straßenschildern oder Mauern. Sie ist für alle sichtbar und oft ohne Eintritt zugänglich. Künstlerinnen und Künstler nutzen sie, um gesellschaftliche Themen, Kritik oder einfach kreative Ideen zu äußern. Typisch für Street Art sind Techniken wie Sprühfarbe, Schablonen (Stencil-Art), Paste-Ups oder großflächige Wandgemälde, sogenannte Murals.

Street Art umfasst viele Ausdrucksformen. Neben klassischem Graffiti mit Schriftzügen und Tags gehören auch Stencil-Arbeiten, aufgeklebte Plakate (Paste-Ups), großformatige Wandbilder, Lichtprojektionen oder dreidimensionale Installationen dazu. Jede Technik bringt eine eigene Ästhetik mit sich – von schnellen, spontanen Aktionen bis hin zu aufwendig geplanten Kunstwerken.

Graffiti entstand ursprünglich aus der Hip-Hop-Kultur und legt den Fokus auf Schriftzüge und Namen – oft mit Wiedererkennungswert und persönlicher Handschrift. Street Art dagegen nutzt vielfältigere Motive, von politischen Botschaften bis zu poetischen Bildern. Urban Art ist ein weiter gefasster Begriff und bezeichnet künstlerische Arbeiten, die sich an der Ästhetik des urbanen Raums orientieren – häufig auch in Galerien oder auf legalen Flächen.

Street Art bewegt sich zwischen Legalität und Illegalität. Wird ein Werk mit Zustimmung des Eigentümers oder im Rahmen eines offiziellen Projekts geschaffen, ist es legal. Erfolgt es ohne Genehmigung, gilt es meist als Sachbeschädigung und ist strafbar. Viele Künstlerinnen und Künstler nutzen jedoch bewusst diesen Graubereich, um auf soziale oder politische Themen aufmerksam zu machen oder um auf verbotene Flächen künstlerisch zu reagieren.

Street Art verändert das Stadtbild, macht graue Fassaden lebendig und verleiht Orten Identität. Sie kann ein Mittel der Kommunikation sein, ein Symbol für Protest oder einfach ein Ausdruck von Kreativität. Oft thematisieren Street-Art-Künstler gesellschaftliche Missstände, Umweltprobleme oder politische Konflikte. So entsteht Kunst, die nicht elitär ist, sondern alle Menschen im öffentlichen Raum erreicht und zum Nachdenken anregt.

Wer Street Art fotografiert oder teilt, sollte den Urheber respektieren und keine Werke beschädigen oder übermalen. Es ist hilfreich, sich über den Hintergrund und die Botschaft des Künstlers zu informieren. Viele Städte bieten heute legale Flächen und Festivals an, die Street Art fördern. Wer solche Projekte unterstützt oder an geführten Street-Art-Touren teilnimmt, trägt dazu bei, die Kunstform langfristig sichtbar und lebendig zu halten.

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Unsplash: Dylan Shaw, Robert Katzki, Chrishaun Byrom, Ben Allan, Mike Von, Al Ho – Instagram: Stikkiboi, Herakut – Jenny Holzer Studio – Mona Caron – Shutterstock – Fafi – Miss Van